Ich beginne mit einer klinischen Untersuchung und der Beurteilung des Gesundheitszustandes des Patienten. Aktuelle Untersuchungsbefunde von externen Tierärzten oder Laboren, die Du mitgebracht hast, sehe ich mir genau an. Müssten weitere Parameter überprüft werden, werde ich dies vor Ort und mit Deinem Einverständnis veranlassen. Sollten dabei Abweichungen auffallen, die das Risiko der Narkose erhöhen, halte ich sofort mit Dir Rücksprache.
Zur Beruhigung und Vorbereitung auf die Operation verabreiche ich intramuskulär oder intravenös Medikamente, die entspannend, angstlösend und schmerzstillend auf das Tier wirken. Für die Anästhesieeinleitung lege ich in jedem Fall einen venösen Zugang mittels Verweilkatheter, um auch im späteren Verlauf Medikamente verabreichen zu können. Dabei kommen ausschließlich moderne und in Österreich zugelassene Anästhetika zum Einsatz, von denen viele auch in der Humanmedizin gebräuchlich sind. Um die Narkose aufrechterhalten zu können, lege ich einen steriler Tubus in die Luftröhre, durch welchen exzellent steuerbare gasförmige Anästhetika und Sauerstoff über eine Anästhesiemaschine zugeführt werden. Zusätzlich nutze ich Spritzenpumpen, um Schmerzmittel oder andere Medikamente intravenös zu verabreichen. Dieses Verfahren nennt man „balancierte Anästhesie“. Natürlich habe ich auch die Möglichkeit eine total intravenöse Anästhesie (TIVA) mit präzisen Perfusoren zu verabreichen. Diese Methode wähle ich bei speziellen Indikationen und für manche Risikopatienten. Dadurch kann ebenfalls eine sehr stabile Narkose vor allem für Herzpatienten erreicht werden.
Während der Anästhesie wird das Tier gewärmt und mit intravenösen Lösungen zur Kreislaufunterstützung versorgt. Sollte eine Unterstützung der Atmung notwendig werden, verabreiche ich selbst intermittierend Atemstöße über die Anästhesiemaschine oder verwende meine eigenen hochmodernes Beatmungsgerät von Dräger oder Breas. Der gesamte Narkoseverlauf wird selbstverständlich protokolliert und archiviert.
Um die Sicherheit meiner tierischen Patienten zu erhöhen, verwende ich Sicherheitschecklisten. Die Punkte darauf werden vor dem Einleiten der Anästhesie, vor dem Hautschnitt und vor dem Aufwachen des Patienten an das gesamte Operationsteam kommuniziert. Damit wird überprüft, ob der richtige Patient mit der korrekt geplanten Operation bereit für den Eingriff und die Narkosetiefe adäquat für den Hautschnitt ist. Eventuelle Risiken der Operation werden angesprochen. Außerdem sind damit alle Teammitglieder auf dem selben Informationsstand und können bei eventuell auftretenden Komplikationen wesentlich schneller reagieren.
Nach dem Eingriff kommt das Tier in einen Aufwachbereich, wird weiter gewärmt und bis zum vollständigen Erwachen engmaschig überwacht. Auch die Schmerzbehandlung wird nach der Operation weitergeführt.
Solltest Du Deinen tierischen Freund noch am gleichen Tag mit nach Hause nehmen dürfen, ist es ratsam, zuhause nur zum Entleeren der Blase nach draußen zu gehen. Auch Hitze, Kälte und Anstrengung für das Tier sind zu vermeiden. Futter darf am Abend wieder mit einer halben Tagesration (vorzugsweise Feuchtfutter) angeboten werden, während Wasser jederzeit zur Verfügung stehen sollte.
Es liegt mir am Herzen, daß Dir Dein geliebtes Tier komplett wach und mobil übergeben wird. Dennoch können seltene Nebenwirkungen in Form von Lautäußerungen, Mattigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Zittern, Schwanken oder Durchfall auftreten. Sollten Dir Reaktionen wie diese Sorgen bereiten, dann nimm bitte umgehend Kontakt zu mir oder Deinem Tierarzt auf – wir helfen natürlich gerne weiter.
Übrigens: falls Dein Haustier bei einer Tierkrankenversicherung versichert ist, wird meine Tätigkeit je nach vereinbartem Leistungspaket normalerweise vollständig übernommen.